Wir wollten es uns in diesem Jahr auch einmal nicht nur anschauen sondern auch probieren.
Der MSC Schrobenhausen veranstaltete seinen 2. Nachtslalom am 08.11.2025.
Nachdem wir 2024 nur Bilder gesehen haben, wollten unsere Kartpiloten dieses Jahr auch selber ein Teil dieser speziellen Veranstaltung werden.
Der Organisator Herrmann Spielberger mit vielen Helfern des MSC Schrobenhausen hatte sich wieder ans Werk gemacht und ihr Pylonen mit Innenbeleuchtung ausgestattet. Der Parcours wurde von diesen Pylonenlichtern nur schwach, aber für die Starter ausreichend beleuchtet. Alle Lichtquellen außerhalb der Strecke mussten ausgeschaltet werden.
Der Plan mit unterschiedlichen Karts zu starten wurde beim Warmfahren der Klasse 1 durch einen technischen Defekt vereitelt. Nach einer kurzen Umbauzeit, die Einsatzreifen und auch Teile der Nachtkennung der Karts mussten umgebaut werden, ging es mit etwas Verspätung für die Jüngsten dann los. Da es mittlerweile bereits dunkel war, hatten alle die gleichen Voraussetzungen. Auch der Veranstalter brauchte sich keine Sorgen um eine sichere Durchführung zu machen. Der Himmel hatte sich bewölkt und die Temperaturen waren mit 6°C noch weit von Nachtfrost entfernt. Außerdem war der Sonnenaufgang am Sonntag erst für 07:14 Uhr angegeben, bis dahin war sicher alles erledigt und keine Frostschäden aufgetreten.
In der Klasse 1 waren 24 Teilnehmer gemeldet und 23 gingen an den Start. Die Elektrokarts der Fa. Hetschel-Mach1 waren mit Unterbodenbeleuchtung und Rücklicht ausgestattet. Dadurch konnten die Betreuer etwas besser beobachten, wo und wie sich ihr Schützling gerade auf seiner Runde befanden. Ansonsten gaben die von innen beleuchteten Pylonen ein sehr diffuses Bild für die Zuschauer und Betreuer. Unsere Starter gaben aber nach den Trainingsläufen immer eine positive Rückmeldung. Die Sicht war ihnen ausreichend und eine sichere Fahrt stellte keine besondere Herausforderung dar.
Zu unserem Erstaunen und gegen alle Erwartungen, waren tatsächlich die Fahr-/Pylonenfehler bei diesem Nachtslalom nicht mehr, eher weniger, als bei Veranstaltungen bei Tageslicht. Die Teilnehmer, das gilt speziell für 7-9 Jährigen, hatten das Sportgerät im Griff und die eingeschränkte Sicht verhinderte vielleicht sogar Ablenkungen von außen.
Unsere Rapid-Fahrer belegten in der Klasse 1 die Ränge 2(Luis Haseitl) und 13(Sophie Beinlich)
Für die Klasse 2 hatten sich auch zwei unserer 4-Radartisten angemeldet. Bereits die Streckenbegehung fand diesmal bei totaler Dunkelheit statt. Das oberste Prinzip war es also, die Bewegungsveränderungen beim Fahren bereits beim Durchgehen zu verinnerlichen.
Aus dem Vorstandbereich musste geradeaus eine Reihe Pylonen wechselseitig umfahren werden, nach dem dritten Richtungswechsel folgte eine Kurve nach rechts, damit erwischte der Starter die Einfahrt in eine gebogene Gasse nach links, der Ausgang musste ganz rechts und gerade gefahren werden. Bereits auf Ausgang der Aufgaben konnte das Kart bei maximaler Geschwindigkeit in einem weiten Linksboden in Richtung des Wechseltors gesteuert werden. Dies weite Bogen musste in einen engen Bogen nach links verschärft werden um den Schwung durch das zweite Tor so gut wie möglich zu nutzen. Denn die darauffolgende Aufgabe war ebenfalls in die linke Richtung gestellt. Das Licht der Pylonen zeigte die Einfahrt in das große Deutsche Eck(rechtwinkliges Abbiegen in einer Pylonengasse). Die Ausfahrt musste der Pilot wieder "fühlen", da die nächste Aufgabe in einem engen Rechtsbogen außerhalb der Sichtlinie im dunkeln lag. Die Fahrt durch dieses kleine Deutsche Eck führte als Linkskurve im Sichtbereich in ein Kreuz. Nach dem Verlassen des Kreuzes sollte, wieder blind, sollte ein möglichst enger und gleichmäßiger Bogen nach rechts für die erneute Einfahrt in das Kreuz eine maximal hohe Geschwindigkeit für die, dann längere Geradeausfahrt in das "Ypsilon", ermöglichen. Die Fahrspur des "Ypsilon" war freigegen und es wurden bei Möglichkeiten, im und gegen den Uhrzeigersinn, fleißig genutzt. Für die Teilnehmer folgte nach der Ausfahrt aus der Aufgaben, sie erfolgt beim "Ypsilon" entgegen der Einfahrrichtung, eine weitere knifflige Aufgabe. Die noch folgenden Dreier-Gassen waren wieder blind anzufahren, aber stark versetzt zueinander aufgestellt. Hier entschied der Linksbogen in die erste der zwei Gassen über den Ausgang des Plans. Wenn dieser Bogen zu früh in Richtung der zweiten Gasse geöffnet wurde, waren die Pylonen in der Gasse gefährdet. Da die Abstände in der Dunkelheit schlecht einzuschätzen waren, musste auch hier das Gefühl die Sicht unterstützen. Auch in der zweiten Dreier-Gasse musste die Anfahrt auf das letzte Hindernis zum Ziel, ein Deutsches Eck, bereits eingebaut werden. Pylonenfehler konnten nur durch einen, ausreichend nach links gezogenen, Bogen der Fahrspur vermieden werden. Der zum Abschluss jedes Jugend-Kartslalom-Parcours aufgebaute Halteraum stellte dann keine große Herausforderung mehr dar und die Teilnehmer konnten ihr Anspannung wieder abbauen.
Wem diese Schilderung jetzt zu langwierig war, kann sich vielleicht vorstellen was unsere Mädels und Jungs leisten müssen um erfolgreich zu sein.
